Diese Woche schreibe ich meinen ersten Rant. Das ist ein Artikel, indem ich meine Stellungnahme zu etwas schreibe, das mich beschäftigt und was sich meiner Meinung nach ändern muss. „Sind Milchprodukte gesund für unsere Knochen?“
Diese Themen findest du in diesem Blogartikel
Milchprodukte sind zum Knochenwachstum der Kinder nötig! Wie bitte?
Ich rege mich auf, wieso immer noch gelehrt wird, dass Milchprodukte zum Knochenwachstum der Kinder notwendig sind. In den Kindergarten darf Käse mitgenommen werden. Aber Bananen werden schon nicht mehr gerne gesehen…. Ist das noch zeitgemäss?
Das Merkblatt für Kinderernährung, das von der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung empfohlen wird, enthält immer noch die Empfehlung von 1-3 Portionen Milchprodukte pro Tag (je nach Alter). Es empfiehlt ausdrücklich nur eine Ernährung mit Milchprodukten.
- Wieso wird das noch gelehrt? Weshalb wird nicht einfach empfohlen, Kalzium und verschiedene Nährstoffe in die Ernährung einzubauen. Egal ob pflanzlich oder tierisch?
- Warum erkenne ich hinter vielen Befürworter-Artikeln für Milchprodukte die Milch-Industrie selber?
- Wieso übernehmen so viele Ernährungstherapeuten und auch Ärzte blind gewisse Vorgaben? Wieso sind sie nicht offener für andere Formen der Ernährung?
- Weshalb bilden sich viele Mütter nicht ihre eigene Meinung?
Ich ahne es, aber die Antwort darf sich jeder selber geben! Übrigens verurteile ich niemanden! Es ist mir jedoch ein Anliegen, einen Denkanstoss zu geben und hinter die Kulissen zu schauen!
Was für eine Bedeutung Milchprodukte für die Gesundheit haben, da gehen die Meinungen stark auseinander. Milch gehört in den westlichen Ländern noch immer für die meisten zu einer gesunden Ernährung. Leider ist diese weisse Flüssigkeit nicht für jeden optimal. Ich wünsche mir für die Zukunft, dass jeder sich für seine eigene Ernährungsform, seinen eigenen Weg entscheiden darf.
Meine Erfahrung mit Milchprodukten
Ich beschäftige mich schon über 17 Jahre mit dem Thema Milchprodukte. Genau seit ich meine Ausbildung zur Säure-Fasten-Praktikerin und LGB Lymph-Massage Therapeutin begonnen habe.
Bis dahin habe ich ein paar Jahre fast nur von Light-Milchprodukten gelebt. Denn ich wollte mein Gewicht regulieren. Es hiess, dass Milchprodukte gesund und Fett schädlich sei. Ausserdem habe ich begleitend zu meinem Ausdauer-Training jeden Tag Eiweiss-Shakes gemixt. Das war praktisch und hat geschmeckt.
So vollgepumpt mit Milch kam ich in die Ausbildung. Schnell erkannte ich, dass ich mir keinen Gefallen getan habe mit meiner bisherigen Ernährung. Ich begann die Ernährung umzustellen. Das war ein längerer Prozess, denn mein Körper war süchtig nach Milchprodukten.
Mit der Zeit wurde es leichter und leichter. In den unterstützenden Lymph-Massagen habe ich mit der Zeit genau sagen können, ob eine Patientin Milchprodukte noch isst oder nicht. Das Gewebe fühlte sich anders, voller, zäher, teigiger an. Wow, für mich war das so eine wichtige Erkenntnis und totale Motivation. Wenn sich das im Gewebe so unangenehm spüren lässt, dann war es für mich DER Beweis! Dieses Tiermilcheiweiss gehört nicht dorthin.
Vor ein paar Jahren habe ich die Ausbildung zur Ernährungspsychologischen Beraterin abgebrochen. Im schulmedizinischen Ausbildungsteil mussten wir lernen, dass Milchprodukte gesund und notwendig sind für den Körper. Auf diese Abschluss-Prüfung hätte ich ziemlich lange etwas lernen müssen, was ich nie umgesetzt hätte in der Praxis, deshalb stieg ich aus. Echt schade, aber ich wollte mir Treu bleiben!
Spätestens in den Schwangerschaften und als die erste Tochter in den Kindergarten kam, durfte ich mich weiter mit diesem Thema auseinandersetzen. Denn ich wollte meine Kinder auf jeden Fall mit den besten Bedingungen aufwachsen lassen.
Ich durfte Diskussionen führen mit meinem Umfeld und merkte, dass die Kinderärztin, die Kindergärtnerin, die Grosseltern und Verwandten überhaupt nicht nachvollziehen konnte, wieso man Milchprodukte weglässt, auch wenn keine Allergie besteht. Ich habe angefangen zu sagen, dass es sich um eine Unverträglichkeit handelt. Das stimmt ja eigentlich auch. Denn der Körper meiner Kinder war so sensibel geworden, dass er auf die kleinsten Mengen von Tiermilcheiweiss reagiert hat.
Das neue Leichtigkeits-Gefühl oder wenn ich das früher gewusst hätte…
Ich habe mich das halbe Leben versteckt, weil ich mich so geschämt habe. Ich hatte ganz stark Akne. Es sah einfach nicht ästhetisch aus und als Jugendliche ist das Aussehen und das Dazugehören besonders wichtig. Ich habe alle teuren Pflegeprodukte ausprobiert. Bei den Kosmetikerinnen habe ich viele Therapien über mich ergehen lassen. Leider ohne Erfolg. Als eine gute Freundin mich beschreiben sollte, schrieb sie: „Jeannine hat unreine Haut“! Es sah immer so aus, wie wenn ich mich nicht pflegte, dabei war gerade das Gegenteil der Fall. Ausserdem war mein Körper total aufgedunsen und aufgequollen. Da er angefangen hatte, die Tiermilcheiweisse einzulagern.
Die Umstellung auf Tiermilcheiweissfrei war anfangs nicht so leicht für mich. Weil ich das Gefühl hatte, dass ich gar nichts mehr essen könne. Anfangs habe ich viel Zeit im Laden verbracht und die Inhalte der Produkte durchgelesen. Ich wurde sogar einmal verdächtigt, dass ich stehle, weil ich so viel Zeit in den Gestellen verbracht hatte. Unglaublich! Aber in der heutigen Zeit auch verständlich!
Was mich aber täglich begleitet und motiviert hat, war das neue Leichtigkeits-Gefühl! Es war so eine Erleichterung für meinen Körper, diese Eiweisse endlich loswerden zu können!!!
Muttermilch für das Immunsystem der Neugeborenen, besser als gesunde Milchprodukte
Gut inzwischen hört man immer öfters, dass man im ersten Babyjahr die Kuhmilch weglassen soll. Es wird auch wieder vermehrt geraten das Neugeborene möglichst zu Stillen. Allergologen raten dazu. Denn man hat festgestellt, dass wenn Kuhmilch zu früh gegeben wird, Allergien ausgelöst oder gefördert werden können. Milch enthält anscheinend bestimmte Eiweisse, die allergen wirken. Trotzdem werden nach diesem Jahr Milchprodukte mehr als nur empfohlen!
Sofortiger Immunschutz für Babys, ohne Milchprodukte
Dr. Barth von Potamos hat durch jahrelange Forschung folgende Theorie entwickelt: Das Abwehrsystem der Neugeborenen muss erst entwickelt werden. Deshalb ist es lebensnotwendig, dass Babys sofort einen Immunschutz bekommen, wenn sie geboren werden. Die Natur hat es so eingerichtet, dass über die Stillmilch die Abwehrstoffe der Mutter in den Darm des Kindes gelangen. Damit das Baby sofort geschützt ist gehen diese Stoffe durch die Darmschleimhaut und werden direkt aufgenommen. Diese Abwehrstoffe stehen dem Baby also sofort zur Verfügung und schützen es, bis das eigene Immunsystem soweit trainiert ist!
Normalerweise müssen Eiweisse dazu erst in ihre kleinsten Bestandteile (Aminosäuren) zerlegt werden. Man kann es sich so vorstellen: Das Tiermilcheiweiss ist eine lange Kette und die Aminosäure eine Perle dieser Kette. Wenn nun die Milch einer anderen Tierart, z.B. einer Kuh, Ziege, eines Schafs zu sich genommen wird, passiert genau dasselbe. Diese Eiweisse (Tiermilcheiweisse) werden sofort aufgenommen. Wenn aber das Immunsystem des Kindes erkennt, dass etwas in den Körper eingedrungen ist, das ihm schadet, versucht er das wieder loszuwerden: Durchfälle, Hautausschläge, Einlagerung im Bindegewebe, einfach dorthin packen, wo es erstmal nicht schadet.
Baby-Schoppen mit Milchprodukten gesund?
Ich finde es bedenklich, wenn bereits ab Geburt der Kinder Kuhmilch verfüttert wird. Auch viele Baby-Schoppen-Pulver sind auf Basis von Kuhmilch. Es heisst dann einfach, dass die einzelnen Bestandteile so zerkleinert oder verändert wurden, dass das Baby keine Reaktion darauf zeigt.
Überleg mal, die Zusammensetzung der Kuhmilch ist so, dass ein Kalb massiv an Gewicht zunimmt und optimal zu einer Kuh heranwachsen kann. Wir sind aber Menschen. Meine Meinung ist: Kuhmilch für Kälber, Menschenmilch für Menschenbabys.
Früher, als es noch ums Überleben ging, haben die Tiere uns sehr viel gegeben und da hatte Tiermilch auch seine Berechtigung. Da war die Milch auch noch anders. Die Kühe wurden anders gefüttert, ihnen wurden weniger Antibiotika und Medikamente verabreicht. Die Kälber durften bei ihren Mamas aufwachsen und die Stillmilch von ihr trinken. Die Milch wurde vor dem Konsum nicht so stark behandelt, ultrahocherhitzt. Ausserdem haben wir uns viel mehr bewegt, wir waren den ganzen Tag draussen und haben körperlich gearbeitet. Auch haben wir nicht solche Mengen an Tiermilcheiweiss zu uns genommen. Damals konnte der grösste Teil des Tiermilcheiweisses im Körper wieder abgebaut werden. Wir haben uns jedoch weiterentwickelt und unsere Lebensweise und die Umwelt haben sich auch verändert. Sind Milchprodukte unter diesen Bedingungen wirklich gesund?
Kinder brauchen Kalzium
Ja das stimmt! Aber muss das Kalzium wirklich aus der Kuhmilch stammen? In grünem Gemüse, Zitronen, Spinat, Brokkoli, Fenchel, Brombeeren, grünen Bohnen, Feigen, Brennessel usw. ist ebenso oder noch mehr Kalzium drin.
Behandlungserfolg ohne Milchprodukte
Bereits vor über 17 Jahren, habe ich die Ausbildung für die Lymph-Massage und die begleitende Ernährung bei Dr. Barth, Potamos gemacht. Er hat herausgefunden, dass die Patienten, die Tiermilchprodukte parallel zu seiner Behandlung weggelassen haben, viel schneller genesen sind. Der Erfolg stellte sich schneller und nachhaltiger ein. Motiviert hat er weitergeforscht.
In der Ausbildung habe ich begonnen die Milchprodukte wegzulassen und schon nach kurzer Zeit meine ersten Erfolge erzielt im Hautbereich, bei meinen Bauchbeschwerden und Gewichtsproblemen. Durch die vielen Erfolge gestärkt, habe ich dann auch meine Kinder ohne Tiermilchprodukte «aufgezogen». Es war aber nicht immer einfach, meine Meinung gegenüber Ärzten und der Familie, Freunden zu vertreten. Oft wurde ich angefeindet und habe auch ab und zu mal gezweifelt. Mein Körpergefühl und mein Wissen hat mich dann aber jedes Mal gestärkt. Dann wusste ich wieder, wieso ich das mache.
Milchalternativen für Kinder im Kindergarten und auf Besuch
Erst als die Älteste in den Kindergarten kam, wurde es wieder komplizierter. Rundherum wurden Babybel-Käse und Kuchen mit Milch gegessen. Ich konnte nicht immer dabei sein! Ich konnte sie nur aufklären und stärken.
Rezepte mit Milchprodukten durch gute Alternativen zu ersetzen, so dass auch Kinder sie lieben, ist zu meiner Passion geworden. Da ich immer weniger erklären möchte, wenn ich eingeladen bin, habe ich es mir angewöhnt, meinen eigenen Dessert mitzubringen. So hat jeder die Wahl und die Kinder und ich können mitessen, niemand fühlt sich ausgeschlossen.
Was fördert die Aufnahme von Kalzium?
Während Calcitriol die Kalziumaufnahme steigert und mit Calcitonin das Kalzium in die Knochen einbaut, setzt das Parathormon Kalzium aus den Knochen frei. Puh, das tönt jetzt sehr kompliziert, ich weiss. Aber ich denke, es schadet nicht, wenn man das mal gelesen hat. Wichtig ist es, sich zu merken, dass im Knochen ein ständiger Auf- und Abbau stattfindet.
Die maximale Mineralstoffdichte des Knochens ist um das 30. Lebensjahr erreicht. Der Rückgang des Östrogens in der Menopause verstärkt das noch. Deswegen haben viele Frauen Angst, im Alter Osteoporose zu entwickeln.
Wie kann ich Osteoporose vorbeugen:
- Sport und Bewegung, auch mit Gewichten oder wenigstens mit einem Rucksack
- Tiermilchprodukte weglassen
- Pflanzliche Kalziumquellen einbinden
- genügend frische Luft und Sonnenlicht
Was hemmt die Kalzium-Aufnahme:
- Phosphate: in industriellen Fertigprodukten mit Geschmacksverstärkern und Konservierungsstoffen
- Oxalsäure: Rhabarber, Spinat, Sternfrüchte, Kakao usw.
- Phytinsäure: in Getreidekleie
- Phosphorsäure: in Wurstwaren, Schmelzkäse, Softdrinks
- Gerbsäure: in Kaffee, schwarzem Tee und einige Kräutertees
- Zuwenig Sonnenlicht
- Und vieles mehr
Was fördert die Kalzium-Aufnahme:
- Meiden obiger Nahrungsmittel
- Verteilung auf mehrere Portionen Kalzium pro Tag
- Viel Sonnenlicht
- Bewegung an der frischen Luft
Veganer konsumieren zwar nicht so viele Produkte mit hohem Kalziumgehalt, die Aufnahme an Phosphaten ist in der Regel deutlich geringer und so kann das vorhandene Kalzium optimal aufgenommen werden.
Noch eine persönliche Geschichte: Milchprodukte in der klassischen Ernährungsberatung
2015 wurde meine jüngste Tochter geboren, wir waren ab dem 3. Tag nach der Geburt ständig im Notfall oder Krankenhaus anzutreffen. Ihr Bauch war total aufgedunsen, sie konnte schlecht alleine stuhlen. Ich habe ihr Einläufe gemacht, das Bäuchlein mit ätherischem Pefferminzöl oder Schwarzkümmelöl eingerieben und ihr kleine Mengen von Tee mit dem Löffel gefüttert. Es schien alles in eine gute Richtung zu verlaufen. Vor 4 Jahren kam dann ein Infekt dazu und es endete mit einer Notfalloperation und Legung eines Darm-Stoma. 1 Jahr später wurde ihr der letzte Teil des Dickdarmes entfernt und sie erhielt die Diagnose: Morbus Hirschsprung. Ein Teil der Nerven wurden anscheinend im letzten Teil des Darmes nicht richtig entwickelt. So konnte das Darmrohr nicht kontrahieren, sich zusammenziehen und den Speisebrei weitertransportieren.
Für mich war es ein Schock. Denn ich hatte doch so sehr die Hoffnung, dass wir es natürlich hinbekommen, dass der Körper sich regeneriert. Warum schreibe ich das hier in diesem Artikel. Weil wir seither ständig in Kontakt mit den Ärzten und der Ernährungsberatung meiner Tochter sind. Sie war stark untergewichtig. Ständig wurde darauf herumgeritten, dass sie zunehmen muss und dass sie unbedingt Milchprodukte braucht fürs Knochenwachstum. Ich habe erst gelogen, damit alle zufrieden waren. Mit der Zeit bin ich mit der Wahrheit rausgerückt, dass sie keine Milchprodukte zu sich nimmt. Da kam mir viel Unverständnis entgegen.
Es war nicht immer einfach. Ich sah, dass sie sich sehr schnell erholte und optimal entwickelte . Inzwischen hat sie die Kinder in der Umgebung eingeholt. Ich achte darauf, dass sie genügend Calcium über Früchte und Gemüse erhält. Klar Gemüse ist nicht immer einfach einzubauen, haben auch nicht alle Kinder gerne. Aber wenn man sie immer wieder anbietet und die Sorten, die sie gerne haben gut verpackt auf den Tisch bringt, geht das sehr gut. Bei uns zuhause sind Smoothies die Favoriten. Da kann ich alles Mögliche reinpacken und es wird super angenommen!
Was mich zum schmunzeln bringt beim Thema Milchprodukte
- In der Schule wird jedes Jahr ein Tag der Pausenmilch angeboten. Da wird in der Pause gratis Milch in allen Varianten an die Kinder abgegeben. Damit sie von ihnen getrunken wird, enthält sie viel Zucker und Schokoladen- oder Erdbeergeschmack.
- Im Kindergarten bei uns wurde darauf hingewiesen, dass Bananen zum Znüni nicht so erwünscht sind, weil sie zu süss seien. Käse und Joghurt ist erlaubt, aber Bananen soll man lieber meiden. Als ich das gelesen habe, musste ich laut lachen!
- Ich finde es witzig, dass bei uns am Mittagstisch die Inhaberin unseres Dorf-Käselädelis kocht.
- In den asiatischen Ländern, in denen die Menschen kaum Milchprodukte essen, gibt es keine Osteoporose.
- Ein Nachbar von uns, der sich einen Namen gemacht hat, weil er Früchte aus aller Welt in die Schweiz importiert, hat mir erzählt, dass er sich in Brasilien ein zweites Standbein aufgebaut hat – eine Milchfabrik! Oh nein!
- Abnehmkuren, bei denen du garantiert abnimmst, zumindest kurzfristig: Diäten mit Eiweissdrinks, Diäten ohne Kohlenhydrate mit viel magerem Eiweiss: Fleisch, Fisch, Milchprodukte wie Käse, Sahne, Joghurt, Hüttenkäse…Ist das auf Dauer gesund? Du bekommst deine Binikifigur zwar für kurze Zeit zurück. Der Körper dehydriert und was passiert im Körper sonst noch? Gibt es Langzeitfolgen? Ich weiss, das interessiert in diesem Moment herzlich wenig. Hauptsache die Optik stimmt.
Wieso empfehle ich keine Milchprodukte?
- Kuhmilch ist für Kälber und nicht für Menschen bestimmt. Die Zusammensetzung ist ganz anders. Das ist für mich schon Grund genug!
- Kälbchen werden von ihren Müttern getrennt und erhalten ein Gemisch aus Milch zum Trinken, damit ihre Mutter mehr Milch abzugeben hat. Das ist für mich nicht artgerecht und das möchte ich nicht fördern.
- Ich habe schon viele Behandlungsverläufe erleben dürfen, in denen das Weglassen von Tiermilchprodukten eine deutliche Besserung der Symptome gebracht hat.
- Weil die Tiere heute mit sehr vielen Medikamenten und Antibiotika behandelt werden, diese Medikamente sind auch in der Milch enthalten.
- Weil die Kühe scheinschwanger gehalten werden, um die Milchproduktion zu erhöhen, diese Hormone finden sich auch in der Milch wieder.
Wird das Kalzium der Milchprodukte vom Körper aufgenommen?
Kann das Kalzium aus Milchprodukten überhaupt optimal von meinem Körper aufgenommen und verarbeitet werden? Sind Milchprodukte gesund für meine Knochen? Das frage ich mich schon lange. Es gibt Studien, die das aussagen und andere die das widerlegen. Ich empfehle auf die Einnahme von pflanzlichem Kalzium zu achten. Dann finde ich es noch wichtig Sonne zu tanken (Vitamin D) und sich viel an der frischen Luft zu bewegen.
Studien über Folgen von regelmässigem Milchkonsum
- Es gibt inzwischen Studien z.B. die China Study, die verschiedene Krebsarten wie Eierstockkrebs in Verbindung mit einem regelmässigen Konsum von Milchprodukten bringen.
- Eine andere Studie von italienischen Forschern konnte aufzeigen, dass Erwachsene, die in ihrer Jugendphase viel Milch verzehrt haben, häufiger an Akne litten als andere. Die Verbindung war am deutlichsten bei entrahmter Milch zu sehen. Deshalb kamen die Wissenschaftler zur Schlussfolgerung, dass die Hormone in der Milch dafür verantwortlich seien. Studie: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Milch-beguenstigt-Akne-264194.html
Studien zu Osteoporose und Milchprodukte
- Frauen wird empfohlen Milch zu konsumieren, weil dadurch Osteoporose vorgebeugt werden kann. Aber eine Studie der Harvard Universität beobachtete 75’000 Frauen über einen Zeitraum von zwölf Jahren. Sie zeigte, dass sich ein erhöhter Konsum von Milch nicht nur keine Schutzwirkung gegen Knochenbrüche hat, sondern sogar mit einem erhöhten Risiko für solche Verletzungen in Zusammenhang steht.
- Eine australische Studie des Garvan Institute of Medical Research, publiziert in Osteoporosis International von 2009, verglich die Knochendichte von vegan (strikt vegan lebenden Nonnen) und nicht veganen Frauen. Die empfohlene Zufuhr an Kalzium beträgt 1000 mg/d. Die veganen Teilnehmerinnen nahmen nur 370 mg/d im Durchschnitt zu sich. Sie wiesen postmenopausal (nach der Menopause) die gleiche Knochendichte auf.
- Weitere interessante Studien werde ich laufend ergänzen
Ist Laktoseintoleranz dasselbe wie Tiermilcheiweiss-Unverträglichkeit und was ist mit Kuhmilch-Allergie?
Milchintoleranz
Nein Laktose ist der Milchzucker und das Tiermilcheiweiss ist das Eiweiss der Milch. Rund drei Viertel aller Menschen weltweit sind laktoseintolerant: ihnen fehlt die Laktase, also jenes Enzym, das Laktose im Körper verarbeiten kann. Ich kenne viele, die nehmen einfach ihre Enzymtabletten ein und essen normal weiter. Wie praktisch!
Milchallergie
Die immunologisch (IgE) vermittelte Allergie gegen Kuhmilch ist nicht zu verwechseln mit der Milchintoleranz. Zu den wichtigsten Allergenen der Kuhmilch zählen α-Lactalbumin und β-Lactoglobulin aus der Molke sowie verschiedene Caseinfraktionen. Wer auf Kuhmilch allergisch reagiert, verträgt auch die Milcheiweissstrukturen anderer Säugetiere wie Schafe, Ziegen nicht. Wichtig zu wissen ist, dass die Allergenität der Kuhmilch-Eiweisse durch Kochen, pasteurisieren, UHT-Behandlung oder Trocknung (Milchpulver) nicht weniger wird. Wer eine Milchallergie hat, sollte konsequent auf den Verzehr von Milchprodukten verzichten.
Schlusswort zu gesunden Knochen mit Milchprodukten
Ob Milchprodukte gesund sind für meine Knochen, wird noch eine Weile nicht richtig bewiesen sein. Jeder muss es momentan für sich selber entscheiden.
Toll finde ich, dass es von Jahr zu Jahr einfacher wird, die Milchprodukte durch Alternativen zu ersetzen. Die vegane Szene wächst rasant. Es gibt Ersatzprodukte für den geliebten Käse, das Joghurt, die Sahne. Für die Umstellungsphase ist das für viele wichtig. Es wird auch einfacher auswärts zu essen, wenn man sich vegane Menus bestellen kann. Das finde ich eine tolle Entwicklung!
Da jeder Mensch einzigartig ist, benötigt er auch seine eigene Kombination von Nährstoffen. Ich wünsche mir Offenheit gegenüber der persönlichen Ernährungsform eines jeden. Ich wünsche mir aber auch Offenheit gegenüber neuen Forschungsergebnissen. Dass der eine oder andere selber ausprobiert, und in sich reinspürt, ob das wirklich so sein kann? Ich verurteile niemanden! Jeder soll seine Entscheidung selber treffen dürfen, wie er sich ernährt!
Die Aussage meiner Tochter, wenn ich sie frage, wieso sie keine Milchprodukte zu sich nehmen möchte: «Man schmeckt genau, von welchem Tier es kommt! Ausserdem habe ich Mitleid mit den Kälbchen!»
Wieso trinkst du noch Milch oder bist du schon Milchfrei? Wie geht es dir damit? Was sind deine Herausforderungen?
Schreib mir. Ich freue mich über den Austausch!
Das neue Leichtigkeits-Gefühl finde ich ganz großartig! Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass ich mich mit Kokos-Joghurt, viel grünen Blättern, Sesammus etc. viel besser fühle!
Liebi Susanne
So schön! Man muss es selber erleben, gäll! Weiterhin viel Spass!
Herzliche Grüessli
Jeannine