Man sieht ein Kind mit einer roten Zahnpasta in der Hand und die Mama, die ihr Kind trägt und dem Kind zeigt, wie man die Zähne putzt. Die Zahnbürste der Mama ist weiss und die Haarfarbe schwarz. Der Hintergrund ist verschwommen.

Eine Zahnpasta wird täglich mindestens einmal benutzt. Die meisten Zahnprodukte enthalten jedoch bedenkliche Zusatzstoffe und die Zutatenliste ist oft ziemlich lang. Eine Zahnpasta, die man sogar essen kann, lässt sich einfach selber herstellen. Und das Gute ist, man weiss, was drin ist.

 

Welche Anforderungen muss eine gute Zahnpasta erfüllen

  • Die Zähne schonend reinigen
  • Das Zahnfleisch pflegen
  • Karies vorbeugen
  • Sie braucht einen guten Geschmack

 

Bedenkliche Inhaltsstoffe vieler Zahnpastas

  • Fluoride – wirklich so nützlich?
  • Künstliche Aromen und Süssstoffe – können verdauungsreizend sein
  • Parabene – künstliche Konservierungsstoffe (Allergien möglich)
  • Abrasiva – Schleifmittel, die den Zahnschmelz schädigen können
  • Polyethylenglykole – Emulgatoren, die die Schleimhaut durchlässiger machen
  • Triclosan – chemisches Desinfektions- und Konservierungsmittel
  • Natriumlaurylsulfit – Tensid (Allergien, Hautreizungen möglich)

 

In 4 Schritten zu meiner selber hergestellten Zahnpasta

Als die ersten Zähnchen zu spriessen begannen bei meiner ersten Tochter, war ich etwas überfordert mit der grossen Vielfalt in der Zahnpflege für Kinder. Ich begann, mich mit den einzelnen Produkten auseinanderzusetzen und hinterfragte gängige Ansichten und Meinungen.

Als Erwachsene spucke ich den grössten Teil des Zahnproduktes wieder aus. Über die Mundschleimhaut wird jedoch schon vieles aufgenommen. Babys und Kleinkinder schlucken gerne grosse Teile der Zahnpasta. Erst recht, wenn sie nach Erdbeere oder Bubble Gum riecht.

Reicht diese Zahnhygiene wirklich aus? Nach einer Phase der Verunsicherung und des Testens, habe ich entschieden, dass wir unsere Zahnpasta selber herstellen.

Das zeige ich euch in folgenden Schritten.

 

Schritt 1: Zutaten für die selber hergestellte Zahnpasta vorbereiten

Menge für 1 Person, ausreichend für ungefähr 1 Woche

4 EL Kokosöl, im Wasserbad erwärmt

1 TL Birkenzucker, fein gemahlen

1 Tropfen reines ätherische Öl (z.B. Orange, Zitrone, Minze)

 

man sieht auf einem Holzboden: ein weisses Schälchen mit weissem Birkenzucker und einem Löffel, ein Fläschchen mit ätherischem Orangenöl, ein Metallgefäss mit festem Kokosöl, ein Glas mit Kokosöl mit braun, grünem Deckel. ein Paar Blütenköpfe auf dem Boden.

Mach deine Zahnpasta selber mit diesen drei Zutaten.

 

 

Schritt 2: Zutaten für die Zahnpasta vermischen

  • Alle Zutaten gut vermischen

 

Man sieht, wie man in einer Metallschüssel mit einem Metalllöffel die weiss-durchsichtigen Zutaten gemischt werden. Im Hintergrund sehe ich einen Holzboden!

Die Zutaten für die selber gemachte Zahnpasta werden gründlich gemischt.

 

 

Schritt 3: Zahnpasta abfüllen

  • Masse in ein sauberes Gefäss abfüllen. Ich verwende Konfitüre-Gläser, die ich vorher heiss ausgespült habe.

 

man sieht, wie man aus einem Metallgefäss die flüssige Zahnpasta in ein Glas abfüllt.

Die noch flüssige Zahnpasta in ein sauberes Glas füllen.

 

Schritt 4: selber hergestellte Zahnpasta umrühren

  • Während dem Erkalten der Zahnpasta öfters umzurühren. So setzt sich der Birkenzucker nicht unten ab.
man sieht ein glas mit einer weisslichen Flüssigkeit, das Zahnpasta nach flüssig. Alles steht auf einem Holzboden. Es sind noch Blumenköpfe als Deko zu sehen.

Die selber hergestellte Zahnpasta beim erkalten immer wieder umrühren.

 

 

Zusatzschritt: mach eine Schokolade aus der Zahnpasta

  • 1 EL Kakao oder Carob hinzufügen. Diese Masse in Förmchen abfüllen und fest werden lassen. So hast du eine leckere vegane Schokolade!

 

Man sieht zwei Erdbeeren. Weisse Erdbeerenblüten auf einem Holztisch. Zwei Vanilleschoten und etwas geraspelte Schokolade.

Aus der Zahnpasta kann man leckere Schokolade herstellen.

 

So, nun hast du deine selber hergestellte Zahnpasta, die sogar essbar ist. Die Zahnpasta ist unter 20 Grad fest. Dann kann man sich einfach ein Stück in den Mund nehmen, schmelzen lassen und die Zähne damit putzen.

 

 

Zahnpasta-Varianten für grössere Kinder oder Erwachsene

  • Zahnpulver mit Natron, für weissere Zähne: 8 EL Kokosöl, 5 EL Natron, ½ TL Birkenzucker zusammen mischen für eine etwas andere Zahnpasta.
  • Zahnpulver mit Kurkuma, für weissere Zähne, gegen Entzündungen: 4 EL Kokosöl, 4 TL Kurkumapulver, optional 2 TL Xylitolpulver (Birkenzucker), 1-2 Tropfen ätherisches Öl

 

man sieht auf einem weissen Teller: ein Margeriten-Blütenkopf, etwas braunes Zimtpulver, ein paar getrocknete Gewürznelken, etwas getrocknete Kamillenblüten. in einem Schälchen ist ein Blütenkopf von Rotklee und etwas weisses Natronpulver, einem anderen Schälchen oranges Kurkumapulver und nebendran eine Zitrone. Alles ist auf einem Holzboden platziert.

Jeder kann seine Zahnpasta so machen, wie er möchte.

 

 

  • Kräuter-Zahnpulver, für mehr Abwechslung: 4 Nelken, 1 TL Minze, 1 TL Salbei, ½ TL Kamille, ½ TL Kurkuma, ¼ TL Natron,  3 Prisen Zimt. Alle Zutaten sollten aus biologischem Anbau stammen. Am besten verwendet man getrocknete klein gemixte Kräuter. Man füllt sie in ein sauberes Glas ab. Nun können sie auf der Zahnbürste verwendet werden. Man kann dieses Kräuter-Zahnpulver auch mit Kokosöl vermischen, um eine andere Konsistenz zu erhalten. Achtung, die Borsten der Zahnbürste können sich verfärben.
  • Unendlich viele Varianten: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, die Zahnpasta nach deinem Geschmack herzustellen. Du kannst auch gemahlene Heilerde verwenden usw.

 

Probier es aus und lass mich wissen, was Du für Erfahrungen machst!

 

  • Miswak-Zweig: Die Zähne können auch mit einem Miswak-Zweig geputzt werden. Mehr dazu kannst du nachlesen auf swak.de.
  • Bambus-Zahnbürste: Um Plastikmüll vorzubeugen empfehle ich sowieso eine Bambuszahnbürste!

 

man sieht einen miswakzweig, der vorne angeschnitten ist. Im Hintergrund sieht man Grün!

Ein angeschnittener Miswakzweig kann auch als Zahnbürste dienen.

 

 

Inhaltsstoffe der selber hergestellten Zahnpasta und ihre Wirkung

Birkenzucker

Ein Bestandteil in der Zahnpasta ist Birkenzucker: Xylitol, eine chemische Veränderung von Holzzucker (Xylose). Birkenzucker wird aus Laubhölzern, besonders Birken und Mais gewonnen. Mit «Zucker» die Zähne zu putzen findest du komisch? Meine Kinder lieben das!

Xylitol kann von den Kariesbakterien nicht verstoffwechselt werden und es entsteht viel weniger Karies.

 

Kamille

Die Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend.

 

Kokosöl

Durch die heutige Ernährung ist die Mundflora nicht mehr im Gleichgewicht. So können Bakterien sich sehr gut weitervermehren, besonders die Kariesbakterien.

Kokosöl wirkt antikbakteriell, antiviral, antiparasitär, antifugal. Es enthält Laurinsäure, eine Fettsäure, die gegen Bakterien wirkt. Das Kokosöl sorgt für die richtige Konsistenz der Zahncreme.

Achte bitte darauf, dass Du kaltgepresstes naturbelassenes Bio-Kokosöl verwendest.

 

Kurkuma

Kurkuma wirkt entzündungshemmend, entgiftend und antibakteriell. Es besitzt antioxidative Eigenschaften (zellschützend).

 

Natron

Natron neutralisiert die Säuren im Mund, wirkt also basisch und schafft einen guten PH-Wert im Mund. Das Natron kann Zahnbeläge lösen und Mundgeruch wie Verfärbungen der Zähne reduzieren. Natron ist schon lange bekannt dafür, für weisse Zähne zu sorgen. Man kann Natron auch für den Kuchen, für eine Hautmaske oder zum Putzen verwenden.

 

Nelke

Das ätherische Öl der Nelke ist antibakteriell, wirkt gegen Pilze, Viren und hat eine entzündungshemmende Wirkung.

 

Pfefferminze

Pfefferminze wirkt entzündungshemmend, antibiotisch, antiseptisch und infektionshemmend.

 

Salbei

Salbei wirkt entzündungshemmend und stark antibakteriell.

 

Zimt

Man kann Zimt therapeutisch vielseitig einsetzen. Zimt wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und schmerzstillend.

 

Verfärbt Kurkuma die Zähne?

Nein, zum Glück nicht. Meistens werden die Zähne sogar noch weisser. Kurkuma ist ein natürliches Bleichmittel für Zähne. Bei Zahnersatz-Materialien kann es jedoch schon sein, dass diese etwas Farbe abbekommen und die Borsten der Zahnbürste verfärben sich ganz schön gelb! Victoria Rust von Blog rawexotic hat darüber einen tollen Artikel geschrieben: Natürliches Home Bleaching; Weisse Zähne mit Kurkuma.

 

Haltbarkeit der selber hergestellten Zahnpasta

Diese orientiert sich an der Haltbarkeit vom Kokosöl und den anderen Zutaten.  Es ist ausserdem wichtig, sauber ausgewaschene Gläser oder Behälter zur Aufbewahrung zu verwenden. Beim Entnehmen zum Zähneputzen kannst du einen Spatel benutzen, dass es hygienischer ist. Bei uns verwendet jedes Familienmitglied ein eigenes Glas. So kann man sich die Zahnpasta auch mit dem passenden ätherischen Öl für seinen persönlichen Geschmack herstellen.

Wenn es wärmer wird, kannst du die Zahnpasta in den Kühlschrank stellen. Du kannst sie auch im Bad stehen lassen. Einfach wieder verrühren, wenn sich das Natronpulver am Boden absetzt. Kokosöl wird bei 23-26 Grad flüssig.

 

Mundspülung gegen Zahnfleisch-Entzündung

Bei uns im Garten wächst ganz viel Beinwell. Meine Tante wollte ihn immer ausrotten. Mir tat das leid und ich forschte nach, was er für Wirkungen hat. Die Wurzel des Beinwell wirkt entzündungshemmend. Sein Wirkstoff Allantoin wirkt stark zellregenerierend. Er unterstützt die Neubildung von Gewebe und kühlt und beruhigt irritierte Haut.

Du kannst getrocknete Beinwell-Wurzel mahlen, mit lauwarmem Wasser anrühren und ein paar Stunden stehen lassen. Diese Mundspülung sollte mindestens 15 Minuten im Mund belassen und dann ausgespuckt werden.

Oft liest man, dass Beinwell giftig sei. Diese Anwendung kannst du jedoch unbedenklich machen.

 

man sieht viel Grün, darunter einen grossen Beinwell-Busch mit lila Blüten.

Aus Beinwell-Wurzeln kann man sich eine Mundspülung herstellen.

 

Über meine Zahnprobleme

Mehr als 10 Jahre habe ich voll gestillt. Ein Mädchen nach dem anderen. Da ich mich in dieser Zeit zwar intuitiv ernährt habe, Jahre zuvor aber Raubbau mit meinem Körper getrieben habe, bin ich seit einigen Jahren ziemlich oft beim Zahnarzt anzutreffen. Mein Zahnfleisch war entzündet und hat sich zurückgebildet. Ich hatte entzündete Zahnhalstaschen und viel Karies an den Zahnhälsen. Beim Löcher flicken sind meine Zähne einfach abgebrochen usw. Ich bin mit starkem Würgereiz ausgestattet. Deshalb habe ich die Zähne auch nicht immer optimal geputzt. Den Gang zum Zahnarzt als Schwangere habe ich sowieso vermieden.

Seit ich wieder regelmässig natürliche Zahnhygiene mache, konnte ich schon viele Erfolge erzielen. Zusätzlich fülle ich meinen Körper bewusst mit natürlichen Salzen und genügend Nährstoffen auf. Ich muss aber zugeben, dass es schon Vertrauen in sich und eine Menge Geduld benötigt, diesen Weg zu gehen. Denn von vielen Seiten wird immer wieder behauptet, dass Fluorid usw. so wichtig ist für die Zähne.

 

Zum Glück darf jeder für sich selber entscheiden, welchen Weg er geht. Ich kann beides verstehen und verurteile niemanden!

Wer seine Zahnpasta nicht selber machen möchte, findet bei den Zahnprodukten von Dr. Karin Bender-Gonser tolle Zahnpulver. Die wir Zwischendurch auch verwenden. Schliesslich braucht es auch mal eine Abwechslung.

 

Was für eine Zahnpasta verwendest Du? Machst Du sie auch selber? Mehr zum Thema „Natürliche Körperpflege“ findest du in meinem Blog.

Eine Zahnpasta wird täglich mindestens einmal benutzt. Die meisten Zahnprodukte enthalten jedoch bedenkliche Zusatzstoffe und die Zutatenliste ist oft ziemlich lang. Eine Zahnpasta, die man sogar essen kann, lässt sich einfach selber herstellen. Und das Gute ist, man weiss, was drin ist.

 

 

Was für eine Zahnpasta verwendest Du? Machst Du sie auch selber? Mehr zum Thema „Natürliche Körperpflege“ findest du in meinem Blog.

3 Kommentare

  1. Liebe Jeannine,
    ein absolut interessanter Artikel von Dir! Finde das total spannend und werde ich nach dem Sommer mal ausprobieren, wenn das Kokosöl nicht so flüssig ist (nimmt mir sonst zuviel Platz im Kühlschrank weg).

    • Liebe Tanja
      Ja, das stimmt. Gestern mussten wir das Kokosöl nicht im Wasserbad erwärmen. Wir haben es kurz an die Sonne gestellt. Es ist halt schon ein anderes Mundgefühl. Aber wenn man sich mal daran gewöhnt hat, möchte man es nicht mehr missen. Bin gespannt, was du meinst!
      Herzliche Grüessli
      Jeannine

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